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Aus dem Bezirk Herford vom 8. Januar 2006, 15.46 Uhr:

Jahresauftakt im Norden: „Keine halben Sachen!“

 
Jugend-Jahresauftakt in Herford
Jugend-Jahresauftakt in Herford
Jugend-Jahresauftakt in Herford
Jugend-Jahresauftakt in Herford
„Was für ein Werk tust du?“ Mit diesen Worten aus dem Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 30 begrüßt Apostel Christian Schwerdtfeger die 645 Jugendlichen aus den Bezirken Herford, Minden, Osnabrück, Bielefeld und Münster in der Kirche Herford-Mitte, Hermannstraße 8.

Die Anfahrt zu uns in den Osten Ost-Westfalens habe er sich wesentlich länger vorgestellt, so Apostel Schwerdtfeger zu Beginn seines Dienens. „Für die Fahrt aus dem Rheinland zu euch hatte ich drei Stunden eingeplant, aber in jeder möglichen Auslegung dieses Wortes ist es näher als man denkt.“ Es sei für ihn eine große Freude, einmal in diesem Kreis bei uns zu sein und für das Jahr 2006 wünsche er allen Jugendlichen alles Gute, Kraft, Freude und Begeisterung im Werke Gottes.

„In ernsten Zeiten geht sicher keiner träumend ins neue Jahr.“ Es sei wichtig, dass wir uns Schwerpunkte und Ziele setzen. Über das Jahr möchte er eine Klammer setzen, die heißt: „Freudig zur Vollkommenheit!“ Apostel Schwerdtfeger stellt die Frage, ob wir im Jahr 2006 „ganze Sachen“ mit dem Herrn machen wollen? „Es geht nicht, nur halb in der Jugend oder in der Gemeinde zu stehen!“ Aber was ist genau zu tun? Hilft es uns bei der Mitarbeit, wenn wir lange Zähne ziehen und immer auf die Uhr schauen?

Wenn übernommene Aufgaben mit Freude übernommen und ausgeführt werden, dann wird jede angefangene Sache größer, schöner, runder und dient letztendlich zum Segen. Alle sind aufgerufen, sich an göttlichen Normen und Werten zu orientieren. Apostel Schwerdtfeger dazu: „Sich an göttlichen Werten und Normen zu orientieren sind hervorragende Parameter und Maßstäbe für uns!“

Wunderglaube

„Braucht es Zeichen und Wunder, damit der Glaube wächst?“ Geht die Gleichung mehr Wunder = mehr Glaube, weniger Wunder = weniger Glaube auf? Der Apostel sagt nein und fragt gleichzeitig, wo der Glaube denn zu finden ist. „Sicher kommt der Glaube nicht aus dem Anlesen von Texten oder aus selbst Ergrübeltem; sondern der Glaube wird uns von außen durch das Hören des Wortes Gottes gegeben. Wer das Wort Gottes hört, wird größer und wächst im Glauben.

Was tust du?

Auf die Frage, was nun jeder Einzelne im Werke Gottes zu dessen Vollendung beiträgt, gibt es sicher viele Antworten, so Apostel Schwerdtfeger, aber er möchte einmal drei wichtige Punkte herausgreifen.

Die Werke des Betens sind ein großes Feld, auf dem sich jeder betätigen kann. Auch montagmorgens, wenn der Wecker klingelt und uns an die Arbeit, das Studium oder die Schule erinnert, ist es wichtig, das Gespräch mit dem himmlischen Vater zu suchen. Durch das Gebet bekommen wir Kraft, die Woche gemeinsam mit dem lieben Gott zu meistern.

Als zweiten Punkt nennt der Apostel Werke des Opfers. „Ich befinde mich hier nicht unbedingt im Kreis der ‚gut Situierten’; Millionäre sind heute sicher nicht unter uns!“ Sind wir erst bereit zu opfern, wenn die Berufsausbildung oder das Studium beendet sind und wir die nötigen Finanzen dazu haben, ist Opfern also nur etwas für reiche Leute?“ Es geht darum, von dem Wenigen mit Freuden abzugeben und etwas einzubringen, das der Herr dann auch segnen kann.

Egoisten & Teamarbeit

Im dritten und letzten Punkt spricht der Apostel dann das Dienen im Werke Gottes an. „In der Gesellschaft, wo höchstens noch das Wort „Dienstleistung“ bekannt ist und die Kommunikation meist auf Augenhöhe läuft, ist es schwer zu verstehen, dass der Herr Jesus unser Herr ist und wir ihm dienen.

Die Erfahrung der Zeit sagt: „Mit dem Mammon, also Geld, kannst du alle Probleme und Sorgen regeln.“ Dass aber dort auch eine Gefahr liegt, wird oft vergessen. Der Apostel weißt darauf hin, dass bei einer Anhäufung von Geld der Gedanke auftreten kann, auf die Allmacht Gottes und deren Wirksamkeit nicht mehr angewiesen zu sein.

Logik

Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes gehen die drei Bezirksältesten Wolfgang Lack, Raimund Knoll und Reinhold Blome auf diese drei Punkte ein. „Logik ist eine gute Methode, sicher ins Ungewisse zu gehen!“ Mit diesem Zitat unterstreicht Ältester Lack die Bedeutung des Glaubens.

Er macht deutlich, warum Glaube nicht an Wunder gebunden sein sollte: „An Wunder gewöhnt man sich!“ Ältester Knoll wünscht dann der Jugend einen Verlauf des Jahres ohne Angst und Sorgen. „Im Werke Gottes ist es nicht wie in einem Betrieb!“ Hier wird nicht erst gelobt und dann noch mehr gefordert. Dinge, die vorher gut liefen, sollen und können auch so weiterlaufen.

Keine Kleinigkeit

Die Aussage von Stammapostel Schmidt, dass die Vollendung aus vielen Kleinigkeiten besteht, aber keine Kleinigkeit ist, verdeutlicht Ältester Blome am Beispiel eines Orchesters, bei dem viele Beiträge zu einem harmonischen Gesamtergebnis führen. „Manchmal gibt es einen Knick beim Üben, so dass es schwer fällt, weiter zu machen“, weiß der Älteste. Für diesen Fall gibt er den Rat: Macht weiter!

„Befiehl dem Herrn deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.“ Apostel Schwerdtfeger bittet die Jugend, sich von der Freude anstecken zu lassen, selbst etwas zu tun und nicht etwa als Zuschauer, Kommentatoren, Sprüchebringer oder kritischer Beobachter zu verharren. „Wenn wir für den Herrn arbeiten, arbeitet er für uns!“
 

Autor: Verena Seifert (verena@jugend-online.info)
Fotograf: Heiko Haack/Marco Schulz