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Aktualisiert: 4. Oktober 2010, 18.00 Uhr

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Aus dem Bezirk Nordrhein-Westfalen vom 18. September 2008:

Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu


Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu
Bibel-Seminar: Die Gleichnisse Jesu

Die Gleichnisse Jesu waren Thema beim dritten Bibel-Seminar in Dortmund. Dr. Reinhard Kiefer, Leiter der Abteilung „Theologie“ im Verlag Friedrich Bischoff und Priester in der Neuapostolischen Kirche, führte durch die Veranstaltung und moderierte die Diskussionen.

Im Gemeinschaftszentrum Dortmund (GZD) fanden sich am Freitagabend, 12. September 2008, 25 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 46 Jahren ein, um das Bibel-Seminar 2008 mitzuerleben. Auch aus Hessen und den Niederlanden waren Bibel-Interessierte angereist. So erhofft sich Christoph (16) durch das Seminar mehr Verständnis für die Bibel. Andere waren schon zum dritten Mal dabei und wollten einfach wieder Neues erfahren.

Kennenlern-Runde und Einführungs-Vortrag


Organisatorin Eva Heinrich hatte mit Priester Kiefer diesmal das Thema „Die Gleichnisse Jesu“ ausgewählt. Nach einem Snack zur Begrüßung startete eine kleine Kennenlern-Runde, bevor Kiefer mit einem kurzen Vortrag ins Thema einführte.

Gleichnisse Jesu finden sich in unterschiedlichen Formen in den ersten drei Evangelien. So sind in Johannes gar keine Gleichnisse überliefert, teilweise berichten drei Evangelisten aus ihrer Sicht von einzelnen Gleichnissen.

Drei Kategorien


Die Gleichnisse lassen sich in drei Kategorien einteilen: Allegorie, Parabel und Bildwort. In einer Allegorie hat jedes Detail eine Bedeutung. Der Text wird zu einem Puzzle von dogmatischen Sätzen oder theologischen Stücken. In der Kirchengeschichte war die Allegorie eine gängige Auslegepraxis für die Erzählungen Jesu.

Heute zählt man jedoch nur noch die Gleichnisse vom vierfachen Ackerfeld (Sämann) und von den bösen Weingärtnern zu den Allegorien. Die anderen lassen sich nicht so auslegen, sie sind aus heutiger Sicht nicht allegorisch. Viele Gleichnisse wurden jedoch allegorisiert, beispielsweise das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen.

Nicht jedes Detail passt ins Bild


Die meisten Gleichnisse sind Parabeln, also Erzähltexte, die für sich sprechen. Dabei gibt es keinen Anspruch darauf, dass jedes Detail ins Bild passt. Daher darf man bei Parabeln nicht jeden einzelnen Punkt befragen, sondern muss sich auf die Grundbotschaft konzentrieren.

„Aber warum hat Jesu nicht einfach seine Botschaft verkündet, sondern diese in Gleichnisse verpackt“, so lautete eine Frage, die die Teilnehmer diskutierten. Ergebnis: Geschichten aus dem Leben kann sich jeder besser merken. Vor allem wenn sie von einem begeisternden Erzähler vorgetragen werden. In einer Zeit, in der die meisten Menschen nicht lesen konnten, waren Geschichten eine gute Möglichkeit, Botschaften zu verbreiten.

Als gesamte Erzähleinheit interpretieren

Die Gleichnisse Jesu zeichnen sich durch Prägnanz aus. Sie beinhalten meist einen Grundgedanken. Daher muss die gesamte Erzähleinheit interpretiert werden, nicht jedes Detail.

Bildworte sind die dritte Kategorie. Das sind kurze, bildhafte Sätze, kleine Erzählelemente, wie das Kamel und das Nadelöhr („Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“, Markus 10,25).

Reinhard Kiefers Empfehlung an die Gruppe: Lasst einfach mal den Text sprechen. Und das wurde am nächsten Morgen ausprobiert. Zunächst jedoch genossen die Jugendlichen und Jung gebliebenen den Abend in der Gemeinschaft. Genächtigt wurde auf den mitgebrachten Schlafmatten und Luftmatratzen im ehemaligen Kirchenschiff der Gemeinde Dortmund-West.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

„Ein Mensch hatte zwei Söhne.“ Mit diesem einfachen Satz aus Lukas 15,11-32 startete am Samstagvormittag die Textarbeit am Gleichnis vom verlorenen Sohn. Die Teilnehmer lasen Vers um Vers und erfassten den Inhalt. Dabei fiel es sichtlich schwer, nicht direkt mit der Deutung des Textes zu beginnen.

Bei der Arbeit mit dem Text, schärfte Reinhard Kiefer bei den Teilnehmern das Gespür für den Inhalt. Er vermittelte viele Informationen zu den Verhältnissen damaliger Zeit. Ein Beispiel: Schweine zählten zur damaligen Zeit zu den niedrigsten Tieren. Der Begriff der Schweinezucht macht im Gleichnis deutlich, dass sich das Land, in welches der jüngere Sohn gezogen war, nicht an das mosaische Gesetz hielt. Ebenso erläuterte er die Gesten des Vaters, der seinen Sohn nach der Rückkehr küsste (ihm verzieh) und ihm sogar Gewand und Ring anlegte (ihm also wieder alle Rechte als Sohn gab).

Anschließend wurde das Gleichnis gemeinsam gedeutet. Die Grundaussage: Gott wendet sich dem Menschen in seiner Sündhaftigkeit zu und nimmt ihn, wie der Vater den verlorenen Sohn, ohne Vorwurf und Vorbehalt an.

Vom reichen Mann und armen Lazarus

Dem nächsten Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus (Lukas 16,19-30) näherten sich die Teilnehmer in Gruppenarbeit. Im anschließenden Gespräch wurden der Inhalt und das Ergebnis der Deutung präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass es in dem Gleichnis nicht darum geht, dass Reichtum zur Bestrafung und in die Hölle führt. Vielmehr geht es darum, dass sich jeder für seine Lebensführung verantworten muss.

Das Seminar endete am Samstagnachmittag mit dem Dank an Reinhard Kiefer und Organisatorin Eva Heinrich. Für 2009 ist das nächste Seminar geplant.



Bisherige Besucherkommentare:

1: Eva Heinrich (24) aus Dortmund-West
vom 19. September 2008, 12.29 Uhr
Hallo liebe Schreiber und Leser,

vielen Dank für den tollen und authentischen Bericht.

Ich freue mich schon sehr aufs nächste Jahr und lade euch herzlich ein mitzumachen. Es ist jedes Jahr wieder ein tolles Erlebnis.

Liebe Grüße
eure Eva
2: Marcel Placzek (20) aus Herne
vom 20. September 2008, 11.48 Uhr
Danke an die beiden Schreiber und Fotografen.
Ihr habt den Abend super wiedergegeben.

Danke für die tolle Organisation.
War ne klasse Truppe.

Ich freu mich aufs nächste Seminar.

Einen großen Gruß an alle Seminarteilnehmer!

Viele Grüße
euer Marcel
 

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