Aus dem Bezirk Hamburg vom 6. November 2005:
Gottesdienst in Hamburg: „Vergesst nicht eine einzige Seele“
Apostel Karlheinz Schumacher, designierter Bezirksapostel für Norddeutschland, hielt am Sonntag, 6. November 2005, einen Jugend-Entschlafenengottesdienst in der Gemeinde Hamburg-Borgfelde. Bereits am Samstag fand in Hamburg-Eppendorf eine Vorbereitungsstunde statt, bei der Apostel Rüdiger Krause zugegen war. JO schaut über die Grenzen und berichtet von den Jugendaktivitäten im deutschen Norden.
„Auf diese Karte könnt ihr den Namen eines Einzelnen oder einer Gruppe schreiben, der ihr morgen besonders gedenken wollt“, begrüßen Jugendliche die Gäste am Samstagabend um 18 Uhr in der Kirche Eppendorf. Der Gemeindenachwuchs bietet für Interessierte eine Vorbereitungsstunde zum Gedenken der Entschlafenen am Sonntag an. Ein kurzer Moment des Nachdenkens, dann schreiben die Besucher einige wenige Buchstaben auf die Papprechtecke. Dazu gibt es ein Teelicht. Beides findet Platz auf den Fensterbänken des Kirchenschiffs und auf den Stufen des Altars.
"Eine schöne Idee in Vorbereitung des morgigen Gottesdienstes“, findet Apostel Rüdiger Krause bei der Begrüßung. „Wir wollen den vielen Seelen ein Licht sein“, so seine Aufforderung.
Brücke in die Ewigkeit
Der Abend steht unter dem Motto „Eine Brücke in die Ewigkeit“. Eine Jugendliche trägt das Gedicht „Ihr, die ihr frei seid“ vor. Der Schreiber war ein im KZ eingesperrter Jude. Passend dazu erscheinen auf der Leinwand fotografierte „Stolpersteine“ – goldene Pflastersteine, die auch in Hamburg vor vielen Häusern an die deportierten Einwohner erinnern. Das vorgetragene Erleben „In der Tür geirrt“ zeigt den Zuhörern auf, dass Gott sich niemals irrt und viele Dinge, die wir zuerst nicht verstehen, doch langfristig einen Grund haben und von Gott gelenkt sind.
Zwei Jugendliche erläuterten daraufhin die Hintergründe des Glaubens der neuapostolischen Christen an die Ewigkeit und das Entschlafenenwesen. Fragen wie „Was ist der Tod“ und „Gibt es ein Leben danach“ beantworten junge Schwestern anhand von ausgewählten Bibelstellen. Am Ende steht die Frage „Wem können wir helfen?“.
Die Antwort darauf gibt ein kleiner Film, in dem an Unglücke, Anschläge und Naturkatastrophen erinnert wird. Dazu werden die Zahlen der Opfer genannt. Beispiel: „1. Weltkrieg: 10.000.000 Seelen“. Dabei ist weder die Rede von Toten, noch Opfern, sondern von Seelen. „Tsunami: mehr als 200.000 Seelen“.
Nach den abschließenden Worten von Apostel Krause und dem Gebet sangen die Besucher gemeinsam „Herr, bleib bei mir“. Zwischen den Beiträgen hatten Jugendliche und der Gemeindechor den musikalischen Rahmen des Abends gestaltet.
Die Hamburger Bezirke Mitte und Ost waren am Sonntag in die Gemeinde Hamburg-Borgfelde eingeladen. Hier diente Apostel Karlheinz Schumacher den Gottesdienstteilnehmern mit dem Bibelwort „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Philipper 4,19).
Helft mit Herz, Liebe, Glauben und Freude
Der Apostel begann den Gottesdienst mit der Frage, warum es überhaupt der Mithilfe der Menschen auf der Erde bedürfe, für die Seelen in der Ewigkeit zu beten und ihrer zu gedenken. Die Antwort formulierte Apostel Schumacher ebenfalls als Frage: Warum sei Jesus denn überhaupt auf die Erde gekommen. Außerdem gab er den Apostel die Löse- und Bindegewalt. Deshalb rufen die Apostel die Christen auch heute noch zur Mitarbeit auf: „Helft mit eurem Herzen, eurer Liebe, eurem Glauben und eurer Freude“, so Schumacher.
Im Folgenden ging er auf das Textwort ein und den Mangel, von dem die Rede ist. Die vielfältigen Mängel würden in der heutigen Zeit oft versteckt. Dabei haben auch wir Nöte und Bedürfnisse. Deshalb sei es besonders wichtig, im Gespräch mit den Seelsorgern in die Tiefe zu gehen.
Als Beispiel nannte Schumacher die Begebenheit mit Lazarus. Das irdische Leben des Reichen hat einiges überdeckt, deshalb nahm er die Mängel an seiner Seele nicht wahr oder wollte sie nicht wahr haben. Auch heute beschränken sich viele Menschen auf die äußeren Dinge, den Augenblick, das Greifbare. Vieles werde verdrängt, so der Apostel. Und weiter: Auf der Erde sei so mancher Mangel noch zu überdecken. Aber in der Ewigkeit treten sie offen zu Tage.
Taufe, Glaube, Heiliger Geist und Abendmahl
Doch was sei nötig für die die Erlösung?
1. Die Taufe und der Glaube: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden (Markus 16,16),
2. Der Heilige Geist: welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit (Epheser 1,14).
3. Die Teilnahme am Heiligen Abendmahl: „Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch (Johannes 6,53).
„Mögen wir keinen Mangel haben an Glauben, Erbarmen, Liebe und Vergebungsbereitschaft“, nannte Apostel Schumacher einige Beispiele und bedankte sich bei der Jugend und den Geschwistern für die Mithilfe bei der inneren Vorbereitung auf den Entschlafenengottesdienst. Mit auf den Weg gab er der Jugend eine Aussage von Stammapostel Fritz Krebs: „Vergesst nicht eine einzige Seele!“
Bisherige Besucherkommentare:
vom 8. November 2005, 12.27 Uhr
Komme ich irgendwie an das Gedicht: "Ihr, die ihr frei seid..."? Habt ihr einen Autor o. ä. für mich?
Danke
vom 23. November 2005, 22.20 Uhr
Hätte die gleiche Frage: Wo finde ich das Gedicht?
Besteht vielleicht irgendwie die Möglichkeit, die Fragen (und Antworten) zu den Hintergründen des Entschlafenenwesens sowie den Film zu erhalten?
Liebe Grüße aus Baden-Württemberg und vielen Dank.
Manuel
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