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Aus dem Bezirk Süddeutschland vom 20. Mai 2007:

Jugendtag Sindelfingen 2007 - Der Nachmittag

Wer konnte das ahnen? Der Eisverkäufer sicher nicht. Kaiserwetter am Jugendtagssonntag in Sindelfingen. Meterlange Schlangen bilden sich vor dem zum Eiswagen umfunktionierten roten VW Bully. Das Geschäft des Jahres. Nachdem die Jugendlichen ihr Putensteak, die Maultasche oder den Schweinebraten (je mit schwäbischen Kartoffelsalat) verspeist hatten, nutzen sie die Mittagspause vielseitig.

Schattenplätze waren an diesem Nachmittag heiß begehrt. Entschied sich jemand nicht für eines der oben aufgeführten Menüs wurde sich leger ins Gras gesetzt und allerlei mitgebrachte Leckereien auf der Picknickdecke ausgebreitet. Wieder anderen genügte die Decke nicht und sie holten gleich die ganze Campingausrüstung hervor. So saßen viele auf Bierzeltgarnituren unter den Bäumen und ließen sich das Mittagessen schmecken.

Das der VfB Stuttgart deutscher Fußballmeister ist, ist auch hier nicht zu übersehen. Eine große Flagge des Vereins hängt im Baum. Schlechte Laune? Fehlanzeige! Freudig geht es zu in der Mittagspause. Die Jugend ist gut gelaunt und freut sich über das gute Wetter. Für Carolin (14) ist es der erste Jugendtag. Sie freut sich besonders auf das Nachmittagsprogramm und ist gespannt was dort so passiert.

Lange Schlangen

Kurz vor zwei. Die Halle füllt sich. Viele schauen den Orchesterspielern noch bei den letzten Proben über die Schulter. Ansonsten ist es dasselbe Bild wie so oft auf den Jugendtagen im ganzen Land. Vor den Damentoiletten bilden sich kilometerlange Schlagen. Die Männer gehen dann mit einem Lächeln daran vorbei und biegen schnurstracks ins Männerklo ab. Noch ein Vorteil für die Herren: Am Vormittag erwähnte Bezirksapostel Ehrich wem es zu kalt sei, der könnte sein Sakko ja gerne anbehalten. Jeder andere der schwitzt, darf dieses gerne ablegen.

Luftig geht es auf dem Dach der Halle zu. Munter flogen schon im Gottesdienst Vögel durch die Halle und fielen so manches Mal nicht nur dem Bezirksapostel zwitschernd ins Wort. Der Kreis der das Orchester umgibt, ist inzwischen immer größer geworden. Gespannt stehen viele da und hören den beschwingten Stücken des Orchesters zu. Applaus!

Multimedia

„Habe Mut, ein Leben im Glauben zu führen“, so das Motto des Jugendnachmittags, der hier in Suddeutschland auch „Stunde der Jugend“ genannt wird. Bevor diese Stunde dann beginnt, machen die Jugendlichen Werbung in eigener Sache. Video-Spot zum „Forum Fasanenhof“. Eine Freizeitbegegnungsstätte für Jugendliche die am 21. Juli eröffnet wird. Weitere Infos dazu stehen im Web unter www.forum-fasanenhof.de.

Um Punkt halb drei beginnt die Feierstunde. Wie angekündigt schreitet Bezirksapostel Ehrich ohne Sakko nach vorne und alle singen gemeinsam das Lied Nummer 265 „Die Himmel rühmen“ aus dem Gesangbuch. Priester Arndt Bayer begrüßt als Moderator des Jugendnachmittags die Teilnehmer und beglückwünscht sie zu der Entscheidung, am heutigen Jugendnachmittag teilzunehmen. Das Motto des Jugendnachmittags mit Mut seinen Glauben zu leben, wandelt er zunächst um und sagt: „Traut euch, euren Glauben zu leben!“

6/8 Takt

Beschwingt und tänzelnd geht es dann zunächst los. Nein, aus dem Glaspalast wurde kein Tanzpalast. Das Orchester spielt eindrucksvoll „Farandole“, ein historischer provenzalischer Volkstanz im 6/8 Takt ist. Mit donnerndem Applaus bedanken sich die Zuhörer dafür. Danach wurde es ruhiger in der Halle. Ein Doppel-Quartett trägt den Psalm 100 vor: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“.

Es folgt ein Multimediabeitrag aus dem beiden Ältestenbezirken Reutlingen Süd und West. Auch Reutlingen-United genannt. Unter Beifall marschieren etwa hundert Jugendliche auf die Bühne. Ein Videobeitrag wird eingeblendet. Buntes Treiben in der Fußgängerzone und verschiedene Meinungen zum Thema Glauben. Kann ich ohne Glauben leben? Muss ich dafür extra in die Kirche gehen? Oder reicht es, wenn ich zu Weihnachten gehe? Der folgende Beitrag zeigt Möglichkeiten auf, anderen zu helfen, ihnen die Hand zu reichen und somit mutig seinen Glauben zu Leben. Standing Ovations für diesen Beitrag aus Reutlingen.

Kein Schalker

Das Orchester beweist im Anschluss einmal mehr sein Können. „Confido – Ballade für Orchester; `Wer nur den lieben Gott lässt walten`“, heißt das Stück. Im weiteren Verlauf sing Jens Paulus ein Baritonsolo: „Ja, es sollen wohl Berge weichen“.

Moderator Arndt Bayer kündigt nun Apostel Wilhelm Hoyer aus NRW an. Genauer aus Mülheim an der Ruhr, nicht Gelsenkirchen wie der Moderator grinsend betont. Apostel Hoyer geht dann noch einmal auf die Wichtigkeit des Bekennermutes ein. Habe Mut deinen Glauben zu leben. Das auch ihm das in der Jugendzeit nicht immer leicht viel, ist ein offenes Geheimnis. „Ich wünsche euch Entschiedenheit im Glauben. Wir führen unser Leben. Im Beruf, in der Ehe, in der Familie in der Nachbarschaft. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Ich wünsche euch weiterhin ein klasse Leben“. Mit diesen Worten verabschiedet sich der Apostel dann von der Bühne.

Alphorn auf dem Jugendtag

Premiere auf dem Jugendtag. Deborah Brehm trägt eine Alphorn-Serenade vor. Bei guter Witterung ist dieses Instrument etwa 15 Kilometer weit zu hören. Also bekam jeder in der Halle genug mit. Beindruckend dieses seltene Instrument einmal auf einem Jugendtag zu hören. Der schwungvolle Gospal „Rock-a my soul“ wird anschließend vom Jugendchor vorgetragen. Mit „Lobe den Herrn meine Seele“ findet der Jugendtag dann vorerst seinen Abschluss. Einen sinnlichen und bestärkenden zugleich.

„Großes Kompliment, das habt ihr ganz toll gemacht, bitte noch einen donnernden Applaus.“ Mit diesen Worten bedankte sich Bezirksapostel Ehrich anschließend bei den Jugendlichen die an der Gestaltung des Nachmittags beteiligt waren. Schon jetzt freut sich auf die kommenden Jugendtage. Der nächste Jugendtag im süddeutschen Raum findet am 17. Juni in Karlsruhe statt.

Link: www.jugendtag-sued.de

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