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Aktualisiert: 4. Oktober 2010, 18.00 Uhr

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Aus dem Bezirk Südeutschland vom 19. Mai 2006:

PK in Stuttgart: Seelsorge hat oberste Priorität


Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 2
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 1
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 1
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 1
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 1
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 1
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 2
Pressekonferenz in Stuttgart - Teil 2

Seit vier Wochen leitet ein „Vertreter der jüngeren Generation“, wie es Apostel Volker Kühnle zur Begrüßung ausdrückte, die Gebietskirche Süddeutschland. Anlässlich dieses Wechsels stellte sich Bezirksapostel Michael Ehrich – gemeinsam mit Stammapostel Dr. Wilhelm Leber – in Stuttgart den Fragen von Presse- und Kirchenvertretern.

Apostel Volker Kühnle, in Süddeutschland verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, begrüßte die Teilnehmer im dritten Stock der NAK-Verwaltung in Stuttgart. Die Veranstaltung war mit Spannung erwartet worden. Vor allem die Glaubensgeschwister in Süddeutschland wollen ihren neuen Bezirksapostel kennen lernen und sind neugierig. Dementsprechend groß auch das Interesse der Jugend an der Veranstaltung: Vertreter einiger Jugendredaktionen aus Süddeutschland waren auch vor Ort.

Vom Erfahrungsschatz des Bezirksapostels profitiert

In seiner Stellungnahme erinnerte Stammapostel Wilhelm Leber zunächst an Bezirksapostel Klaus Saur, der die Gebietskirche bis zum 23. April leitete. „Er war mir in all den Jahren auch ein Freund, nicht nur ein Kollege“, bekannte er. Er habe seit Pfingsten 2005 immer wieder auf den großen Erfahrungsschatz des bisher dienstältesten deutschen Bezirksapostels zurückgreifen können.

Im Vorfeld der Ordination von Bezirksapostel Ehrich hatte es Kritik an der Nachfolgeregelung gegeben. Hintergrund: Michael Ehrich hat vor 16 Jahren Elke Saur, die Tochter des Bezirksapostels, geheiratet. Der neue Bezirksapostel ist also der Schwiegersohn seines Vorgängers. Aber: „Verwandtschaftliche Beziehungen haben keine Rolle bei der Besetzung des Amtes gespielt“, stellte Stammapostel Leber nochmals klar. Er habe sich bemüht, dem Willen Gottes Raum zu geben. Daraus resultiere die Überzeugung, dass der Ruf Gottes hinter der Einsetzung stehe. „Dies gibt dem Bezirksapostel die nötige Sicherheit zur Ausübung seines Amtsauftrages.“

Im Folgenden betonte der Kirchenpräsident einige Punkte, die aus seiner Sicht für die Leitung einer Gebietskirche vonnöten sind. Das seien: Der Glaube an den dreieinigen Gott und Liebe zu ihm, der Wille zur Einheit und die Liebe zu den Gläubigen. „Das sind für mich oberste Pflichten und Qualitätsmerkmale für den jeweiligen Bezirksapostel“, betonte Leber. Für seine Amtszeit gab der Stammapostel dem neuen Kirchenpräsidenten ein Wort aus 2. Korinther 9, Vers 6 mit auf den Weg: „Wer da sät im Segen, der wir auch ernten im Segen.“

Ehrich: Ich habe in Demut mein Jawort gegeben

Bezirksapostel Michael Ehrich stellte sich zunächst den Anwesenden vor. Sein Amt habe er angetreten „im Bewusstsein, dass Gott es ist, der mich ruft“, betonte der neue Kirchenpräsident. „Ich habe in Demut vor Gott mein ‚Jawort’ gegeben“, so Ehrich weiter. Es sei ihm ein Anliegen, „den Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche in Süddeutschland und den betreuten Gebieten in der Liebe Christi zu begegnen und ihnen im Glauben voranzugehen“.

Seine Hauptaufgabe sieht der neue Bezirksapostel in der Seelsorge, „also darin, unseren Mitgliedern zu helfen, das Ziel unseres Glaubens zu erreichen.“ Ihm sei es wichtig, dass alle wissen: „Wir haben einen Platz in der Mitte der Gemeinde.“ Er wolle seinen Glaubensbrüdern und -schwestern Mut machen, ein Leben im Glauben, orientiert an der Werteordnung aus dem Evangelium, zu führen.“

Hauptaufgabe: Seelsorge

Wichtig ist ihm darüber hinaus, dass die Geschwister in Gottesdiensten und in der Seelsorge persönliche Nähe erleben. Amtsträger sollen sich „mit ihrer ganzen Persönlichkeit“ einbringen. Das Ziel sei, dass „wir glaubwürdig und Seelsorger und Anfassen sind“, so Ehrich.

Akzente will der neue Bezirksapostel in der Aus- und Weiterbildung der Amtsträger und der Förderung sowie Schulung der Lehrkräfte setzen. Die Vertiefung von „Gehaltvolle Predigt“ und „Dienen und Führen“ liege ihm sehr am Herzen, so Michael Ehrich in seiner Rede weiter. Für die Lehrkräfte könne er sich regionale Seminartage vorstellen sowie den regelmäßigen Erfahrungsaustausch in den Bezirken.

Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass die Amtsträger und Lehrkräfte ehrenamtlich tätig sind und dass Zeit ein immer kostbareres Gut werde. „Umso mehr habe ich große Hochachtung vor dieser Leistung und bin allen ehrenamtlichen Helfern sehr dankbar“, so Bezirksapostel Ehrich. Geplant ist weiterhin, das christliche Familienleben zu unterstützen. Daher werde es weiterhin die so genannten „Elternbriefe“ und „Elterngesprächskreise“ geben.

Priorität: Kinder- und Jugendarbeit

Priorität hat für ihn auch die Förderung des Nachwuchses. Jugendliche sollen eng in die Aufgaben in der Gemeinde eingebunden werden. Bezirksapostel Ehrich: „Es ist mir wichtig, dass die Heranwachsenden in der Erkenntnis gefördert werden, dass man ein sinnerfülltes, befriedigendes Leben nach dem Evangelium führen und trotzdem Spaß und Freude haben kann.“ Dabei solle auch die ältere Generation in kirchliche Entwicklungen einbezogen und bei Veränderungen auf dem Weg „mitgenommen“ werden.

Bezüglich der Schwesterkirchen stellt sich der Bezirksapostel vor, diese mittel- bis langfristig auf dem administrativen und seelsorgerischen Gebiet zu verselbstständigen. Dies sei allerdings eine gewaltige Aufgabe.

Seelsorge ist Programm der Amtszeit

Als Leitlinie über sein „Programm“ als Bezirksapostel stellt Michael Ehrich die Seelsorge. Sie habe „oberste Priorität“. Sie bedeute für ihn neben den Gottesdiensten die „liebevolle und verständnisvolle Zuwendung des Seelsorgers zum Einzelnen“. Gerade hierin sehe er eine herausragende Stärke der Neuapostolischen Kirche. Er freue sich auf die zukünftige Arbeit, so Bezirksapostel Ehrich. „Ich bin zuversichtlich, dass Gott mir den Segen zur Erfüllung aller Aufgaben schenkt.“

Vertreter anderer Kirchen zu Gast

Unter den 20 Zuhörern waren auch Vertreter anderer Kirchen und Glaubensgemeinschaften, beispielsweise von der Evangelischen Landeskirche, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg und dem Evangelischen Pressedienst. Außerdem nahm eine Vertreterin des Baden-Württembergischen Kultusministeriums teil. Daher nahm Stammapostel Wilhelm Leber auch Stellung zu einigen Veränderungen in der NAK. „Wir werden die Politik der Öffnung unserer Kirche vorantreiben“, sagte er. Einiges sei dazu bereits in den letzten Jahren geleistet worden. Mit der Veröffentlichung des Katechismus der NAK rechne er im Jahr 2008. Wichtig sind dem Stammapostel auch „Kinder- und Jugendprogramme“. Dazu seien Lehrwerke erforderlich, die den gestiegenen Anforderungen unserer Zeit gerecht würden.

Auch beim Punkt Ökumene gebe es eine spürbare Entwicklung. Der „Usterabend“ Ende Januar sei ein wichtiger Schritt dazu gewesen, dass die NAK vielleicht eines Tages den Aufnahmeantrag in einer der ökumenischen Organisationen stellen könne“, so der Stammapostel in seiner Stellungnahme. Außerdem betonte er abermals die schwierigen Zeiten, in denen das Christentum sich befinde. „Wir können es uns als christliche Kirchen nicht erlauben, eine Abgrenzungsstrategie zu betreiben“, sagte er. Hoffnung mache ihm allerdings die Wiederentdeckung der Religiosität bei Jugendlichen in aller Welt.

„Wir leben nicht auf einer Insel der Glücklichen“

„Meine Ausführungen zeigen deutlich, dass die Führungsmannschaft und die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche nicht auf einer Insel der Glücklichen wohnen“, so Leber zum Ende seiner Rede. „Wir sind Teil der christlichen Gesellschaft und wollen den Mehrwert des neuapostolischen Glaubens öffentlich machen.

In der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die Hinweise auf einen Nachfolger im Vorfeld der Ordination von Bezirksapostel Ehrich. Angesprochen auf die Aussage des Stammapostels, die Geschwister würden sich noch über ihren modernen Bezirksapostel wundern“, erläuterte Bezirksapostel Ehrich, dass er dies als Aufforderung des Kirchenoberhaupts verstehe, neuen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen zu sein und am Puls der Zeit zu bleiben.

Angesprochen auf die „schwierigen Zeiten des Christentums“ erläuterte Stammapostel Leber unter anderem, dass auch die NAK in Deutschland mit einem Mitgliederschwund zwischen zwei und drei Prozent zu kämpfen habe. Eine Zusammenfassung der Pressekonferenz und der anschließenden Fragerunde gibt es in einer Sonderausgabe von AudiJO.

Imbiss und persönliche Gespräche

Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es im Foyer bei einem Imbiss noch die Gelegenheit, Stammapostel und Bezirksapostel einige Fragen „im kleinen Kreis“ zu stellen. Im Gespräch mit den teilnehmenden Jugendlichen zeigte sich Michael Ehrich aufgeschlossen gegenüber den Überlegungen, die Jugend mehr an den Planungen der Jugendnachmittage zu beteiligen. Bereits während der Pressekonferenz hatte ein Jugendlicher den Bezirksapostel darauf angesprochen, dass es in den süddeutschen Gemeinden oft nicht möglich sei, nach Verlobungen oder Hochzeiten auf dem Kirchengelände einen Imbiss anzubieten. Die Reaktion des Bezirksapostels: „Damit habe ich kein Problem.“

Nach der Pressekonferenz und dem Gespräch zeigten sich nicht nur die Jugendlichen schließlich überzeugt: Wir haben wirklich einen modernen Bezirksapostel.


Fakten:

Von Stuttgart aus, dem Sitz der Gebietskirche Süddeutschland, leitet Bezirksapostel Michael Ehrich die rund 900 Gemeinden im Süden der Republik, den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Hinzu kommen 30 „Schwesterkirchen“ in West-, Zentral- und Nordostafrika, in der Ukraine, auf dem Balkan sowie in den Golfstaaten und in Israel (insgesamt 1,3 Millionen neuapostolische Christen). Süddeutschland ist die größte deutsche Gebietskirche der NAK. Unterstützt wird der Bezirksapostel in seiner Arbeit von acht Aposteln, zehn Bischöfen in Deutschland sowie 37 Aposteln und 27 Bischöfen in den betreuten Gebieten.



Bisherige Besucherkommentare:

1: Oliver aus naksued
vom 19. Mai 2006, 19.05 Uhr
Ihr seid die schnellsten! Danke fuer den Bericht.
2: Mathias aus Calw
vom 19. Mai 2006, 19.16 Uhr
Klasse Bericht! Totale Begeisterung bei uns zu Hause!
3: angelika aus nak-sued
vom 19. Mai 2006, 20.05 Uhr
ihr seid super-schnell
danke
4: 42
vom 19. Mai 2006, 21.42 Uhr
Super, wie schnell Ihr so einen Bericht mit den Bildern zusammengestellt habt
5: Tobi aus nak-sued
vom 19. Mai 2006, 21.54 Uhr
Da bleibt mir die Spucke weg! Großes Lob!
6: Karlheinz Klaese (63) aus Berlin-Brandenburg
vom 19. Mai 2006, 22.00 Uhr
Auch ein schon älterer Berliner, freut sich über die schnelle Arbeit von Jugend-Online und über die vorbehaltlose und informative Pressekonferenz. Das hätten wir Berliner uns anlässlich unseres Bezirksapostelwechsels auch gewünscht. Vielleicht kann der Stammapostel das zu gegebener Zeit in unserem Bezirk noch nachholen. Für Jugend-Online: Dank und "Weiter so!".
7: Walter (49) aus Pfinztal
vom 20. Mai 2006, 15.10 Uhr
Es ist ein sehr schönes Gefühl eine Entwicklung nach vorne mitzuerleben und neues so rasch zu erfahren.
8: friedhelm (50) aus GE
vom 20. Mai 2006, 15.31 Uhr
Ich finde es schön, dass endlich alle mitarbeiten dürfen, und nicht nur die "da oben", wie vor 10 Jahren und davor.
9: Heiko Nickel (23) aus Dortmund Nord
vom 20. Mai 2006, 17.35 Uhr
Sehr gute Arbeit!!! Schneller als die Redaktion bei glaubenskultur.de.
Macht weiter so!
10: Daniel aus Süddeutschland
vom 20. Mai 2006, 18.37 Uhr
Bezirksapostel Ehrich ist einfach klasse...
Vielen Dank Jugend-Online für den super-schnellen Bericht!
Macht weiter so!
11: Gerhard aus NAK Sued
vom 20. Mai 2006, 19.25 Uhr
Das habt ihr toll gemacht,
Ich frage mich immer wieder warum wir in NAK-Sued sowas nicht auf die Beine bekommen.
Gruß nach NRW
12: Jochen aus NAK SUED
vom 21. Mai 2006, 20.05 Uhr
Ich schliesse mich Gerhard an und erwarte, dass auch NAK-Sued in Kürze so was wie JO auf die Beine stellt!! Klasse gemacht! Weiter so!!
13: Daniel aus Süddeutschland
vom 23. Mai 2006, 22.51 Uhr
Natürlich schaffen wir das auch, als größte europäische Gebietskirche eine solche Page zu entwerfen! EInes muss ich jedoch zugestehen: Den Einsatz und den Zeitaufwand vom "Jugend Online-Team" schätze ich sehr und bin dankbar, immer auf dem neuesten Stand innerhalb der Neuapostolischen Kirche zu sein!
Vielen Dank!
Gruß aus Süddeutschland an NRW
14: Marko (38) aus Süddeutschland
vom 25. Mai 2006, 17.09 Uhr
Soweit ich mich erinnere, war in der Pressekonferenz wörtlich von "Imbiss" nach kirchlichen Veranstaltungen die Rede. Hierzu gibt es von Bezirksapostel Ehrich keinerlei Einwände. Ein "Sektumtrunk" wurde meiner Ansicht nach in der Pressekonferenz nicht thematisiert. Euer Bericht suggeriert jedoch, dass Ehrich gegen Alkoholausschank auf dem Kirchengelände keine Einwände hätte. Diese Aussage wurde von ihm so jedoch nicht getroffen!

Antwort vom JO-Team:
Danke für den Hinweis, wir haben die Ungenauigkeit korrigiert.
 

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