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Aus dem Bezirk NAK Süddeutschland vom 22. Juli 2006:

JT Stuttgart 2006: Willkommen auf dem Killesberg

„Ich empfehle luftige Kleidung“. Bischof Bernd Dittus sitzt gelassen wenige Meter vor der Bühne mit dem Altar auf einem der 6800 Stühle in der „gut geheizten“ Messehalle 4. Die Vorbereitungen für den Jugendtag 2006 in der finalen Phase. Überall wird gebaut, geprüft und geprobt.

Bischof Dittus wirkt wie ein ruhender Pol inmitten der etwa 100 Helfer. Es ist der letzte NAK-Jugendtag auf dem Killesberg – eine Tradition geht damit zu Ende. Bereits in den 60er Jahren gab es Jugendtage auf dem Killesberg. Die Messe Stuttgart zieht 2007 zum Flughafen um.

"Gegen Hitze"-Kampagne

Mitarbeiter der Stuttgarter Messe düsen mit ihren kleinen Autos durch die Halle, stellen Stühle und Tische auf. Bischof Bernd Dittus startet erst mal eine Kampagne „gegen Hitze“. Die Halle wird abgedunkelt. Eines ist jedoch trotz des Sonnenschutzes klar: Morgen wird’s heiß.

Um 11 Uhr am Samstagmorgen ist es noch ruhig in der „Stuttgarter Messehalle 4“. Etwa 30 Jugendliche sind mit dem Aufbau rund um den Jugendtag beschäftigt. Der Blumenschmuck in der Halle und im Ämterzimmer nimmt Formen an. Das Motto des Deko-Teams für diesen Jugendtag: „Meer“. „Schließlich ist es Sommer, da denkt man an Strand und Meer“, erklärt uns Uschi Bahr.

Gefühlte Abkühlung

Das blaue Blumenpapier stellt einen Wasserstrom dar, der Leuchtturm dient zur Orientierung und die Jakobsmuscheln, rund um den Altar verteilt, symbolisieren Pilger. So das Konzept. Ob das symbolische Wasser „gefühlt“ für Abkühlung sorgen wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Aber zumindest eine Kontinuität bleibt auch dieses Jahr gewahrt: Der ockerfarbene Vorhang mit den braunen Schriftzeichen versprüht – wie bereits seit Jahrzehnten – jugendliche Frische. „Wir wissen, dass wir nicht die attraktivste Farbe haben, aber wir wollten nicht für die letzte Veranstaltung auf dem Killesberg einen teuren neuen Vorhang anschaffen“, erklärt Bischof Dittus.

Exakt 140 Hostien

Während die Tontechnik noch mit ihren 1500 Metern Kabeln kämpft, die Floristinnen die 1300 Blumen bändigen, der Organist an der Orgel das Dreifache Amen probt, verteilen Ralph und Kai Raußmüller Hostien in 194 Abendmahlskelche.

„Exakt 140 Hostien gehören in einen Kelch, 70 in eine Patene“, erklärt der 19jährige Kai. Gemeinsam mit seinem Vater nehmen sie sich jeden einzelnen Kelch auf den in der Halle verteilten neun Tischen vor. „Wir sind wie der TÜV, wenn unsere Aufkleber auf den Tischen sind, ist alles in Ordnung und morgen kann Abendmahl gefeiert werden“.

„Nervös bin ich nicht“ sagt Antje Schmidtke (21). Gemeinsam mit sieben weiteren Jugendlichen und Jens Paulus (26) am Klavier werden sie morgen mit dem Lied von Felix Mendelsohn-Bartholdy „Der Herr hat seinen Engeln befohlen“ den Nachmittag mitgestalten.

„Kappellmeister“ Hirte Joachim Braun gibt letzte Hinweise, morgen muss es ohne seine Hilfe klappen. Ab 16 Uhr probt er dann mit dem Orchester. Bis dahin rattern fleißig die Staubsauger, Bohrmaschinen und der vollautomatische Putzwagen durch die Halle. Alles läuft nach Plan, dem Großereignis Jugendtag steht nichts mehr im Wege.

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